Gemeinsam für Wasserhaushalt und Klima

Ausstellung zu Wasserhaushalt und Hochwasserschutz von 18. bis 29. Jänner im Oö Landhaus zu sehen

Linz. Am 18. Jänner 2016 eröffnete Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer um 10.30 Uhr im Landhaus die Ausstellung „HOCHWASSER – 20%, Gemeinsam für Wasserhaushalt und Klima“. Die Wanderausstellung wird von allen im Landtag vertretenen Parteien unterstützt.

„Regenwasser ist ein kostbares Gut. Wir wollen dem Thema in Zukunft noch mehr Augenmerk schenken“, so Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer anlässlich der Ausstellungseröffnung im OÖ Landhaus, für die er auch den Ehrenschutz übernommen hat.

Regenwasser ist eine Ressource die nicht rasch in das Kanalsystem und dann schnell weiter Richtung Oberflächengewässer geschickt werden sollte: Das kostbare Gut soll in Zukunft vermehrt zurückgehalten werden ist eine der Grundideen der Ausstellung. Nicht nur weil Boden und Pflanzen es benötigen, wenn es im Sommer trocken wird: Mit Maßnahmen wie der Begrünung von Dachflächen, Schaffung naturnaher Entwässerungssysteme, Sammlung von Dachwasser und der Schaffung kleiner Tümpel und Aufweitungen gewinnen Flächen an Lebensqualität und Schönheit - und auch das Klima wird positiv beeinflusst.

„Zusätzlich kann mit solchen und ähnlichen Maßnahmen der Wasserhaushalt im Einzugsgebiet ausgeglichen und ein Hochwasser durch Verzögerung und Wasserrückhalt um bis zu 20% verringert werden“ ist Landschaftsplaner DI Dr. Harald Kutzenberger überzeugt. Gemeinsam mit Gottlieb Soriat und Mag. Josef Engelmann, beide Mitglieder des DV-Donau Verein für einen nachhaltigen Natur- und Hochwasserschutz an Donau und Zubringern, hat er die Ausstellung „HOCHWASSER -20%, Gemeinsam für Wasserhaushalt und Klima“ entwickelt.

„Integrierter Hochwasserschutz beginnt dort wo der Regentropfen aufschlägt“, weiß DI Dr. Harald Kutzenberger, der als Sachverständiger mit seinem TBK Büro für Ökologie und Landschaftsplanung seit Jahrzehnten erfolgreich im Bereich Umweltplanung arbeitet. Als Generalsekretär des IAD (Internationale Arbeitsgemeinschaft für Donauforschung/International Association for Danube Research) überblickt er die Hochwasserproblematik in allen Staaten des Einzugsgebietes der Donau. Dass Hochwasserschutz nicht getrennt von anderen Nutzungen der Landschaft erreicht werden kann ist wissenschaftlicher Konsens der internationalen Hochwasserexperten. Für die HOCHWASSER -20% hat Kutzenberger sinnvolle Maßnahmen zusammengetragen für Quelle & Bach, Feld & Hof, Wiese & Sumpf, Wald & Forst, Betrieb & Infrastruktur, Haus & Garten, Fluss & Au.

Ab Frühjahr wird die Wanderausstellung HOCHWASSER -20% in oberösterreichischen Gemeinden gezeigt. Die Stationen der Ausstellung werden derzeit geplant. Im Rahmen der Ausstellung werden in den Schulen der teilnehmenden Gemeinden Schülerinnen und Schüler für das Thema sensibilisiert und eine Informationsveranstaltung für Gemeinde, Bürger und Schutzorganisationen angeboten.

Während der Informationsveranstaltung werden zusätzlich in einem persönlichen Rahmen Maßnahmen zum Wasserrückhalt vorgestellt. Mit Interessierten wird erarbeitet was in der Praxis, am eigenen Grundstück, getan werden kann. So kann zum Beispiel ein durchschnittliches Carport (überdachter Autoabstellplatz) mit geeignetem Know How dazu ermächtigt werden bei Regen bis zu neunzig Prozent des Niederschlags aufzunehmen. Wasser, das nicht sofort in das Kanalnetz abgeleitet wird, schont nicht nur die kommunale Kläranlage sondern als „Quelle im eigenen Garten“ auch die Geldbörse, kühlt an heißen Sommertagen den Autoabstellplatz, kann Feinstoffbelastung und Lärmpegel verringern und sieht als wartungsfreie, begrünte Dachfläche auch noch gut aus. „Eine zukunftsweisende Maßnahme, die in den kommenden Jahrzehnten von guten Architekten zunehmend angewendet werden wird“, ist DI Kutzenberger überzeugt. Ab diesem Frühjahr können Vorreiter in oberösterreichischen Gemeinden selbst Maßnahmen mit fachlicher Beratung entwickeln und umsetzen. Auch neue Ideen können erfunden werden.

„Mein Hauptaugenmerk liegt in der Praxis, in der Umsetzung“, sagt Kutzenberger. „Was wir brauchen sind kreative Ideen und mutige, vorausschauende Schritte, die das ökologische Wissen über Zusammenhänge umsetzen – und die Zusammenarbeit von aktiven BürgerInnen, Fachleuten, Behörden und Politik“, freut sich Kutzenberger auf die Arbeit der kommenden Monate und Jahre.

Die Ausstellung „HOCHWASSER-20%, Gemeinsam für Wasserhaushalt und Klima“ wird von 18. bis 29. Jänner im Oberösterreichischen Landhaus und von 29. Jänner bis 18. Februar 2016 im Landesdienstleistungszentrum zu sehen sein. Im Internet ist sie unter www.hochwasser-20.com vollständig abrufbar.

Ab Frühjahr soll die Ausstellung in Oberösterreichischen Gemeinden gezeigt werden. Daher sind jetzt Gemeinden, Institutionen und Private, denen das Thema Wasserhaushalt und Hochwasserschutz wichtig ist, am Zug: Die Wanderausstellung „HOCHWASSER -20%, Gemeinsam für Wasserhaushalt und Klima“ kann im Paket mit Schule (2 Vorträge) und Gemeinde (1 Vortrag) um 750,- € pro Woche angemietet werden. Kontakt über info@hochwasser-20.com bzw. 0664 2566030 (Mag. Josef Engelmann).